Mittwoch, 23. Juli 2014

Challenge Roth 20.07.2014


Die sagenumwobene und hochgelobte Langdistanz Challenge Roth sollte mein Saison-Höhepunkt werden dieses Jahr! Ich konnte zwar im Frühjahr verletzungs- und krankheitsbedingt nicht ganz so umfangreich und intensiv trainieren wie die Jahre zuvor, fühlte mich der Sache aber durchaus gewachsen. Nicht wirklich vorbereitet war ich darauf, dass dann aus Roth Kona wurde....

Es ist faszinierend, zu erleben, wie so ein kleines verschlafenes bayrisches Nest mit dem Namen Roth auflebt, wenn die Challenge kommt: Fahnen hängen aus allen Fenstern, Bäcker stellen verzierte Brötchen her.....die Stimmung überall gelassen und freundlich. Man fühlt sich gleich wohl, es ist sichtbar eine eingeschworene Gemeinde, die sich hier alljährlich trifft.

Diese besondere Stimmung setzte sich beim Startunterlagen-Abholen, beim Bummel über die Messe, beim Rad check-in, ja sogar beim Start fort, keineswegs verbissen-ehrgeizig wie in Frankfurt, sondern sehr ruhig. Ich kann mich nicht erinnern, jemals morgens um 5Uhr in der Wechselzone von klassischer Musik empfangen worden zu sein! 

So entspannt bin ich also noch nie in einen Wettkampf gestartet, dabei könnte einem angesichts der morgendlichen Atmosphäre schon der Atem stocken: Die Sonne geht gerade auf, am Ufer stehen die vier großen Ballons, die Musik, diese Abertausenden von Zuschauern an beiden Ufern, auf der Brücke... wow. 



Das Schwimmen

Ich starte in der dritten Startgruppe mit 500 Frauen, finde auch gleich eine Lücke, kein Geprügel, das Wasser völlig ruhig, ein bisschen warm vielleicht. Eine große Gruppe zieht sogleich von dannen, aber für mich lief das Schwimmen eigentlich richtig gut! Ich bin größtenteils alleine geschwommen, die Füße. die ich gelegentlich erwischt habe (ohja, ich habe sogar überholt beim Schwimmen! Ich! Sogar einige Männer von den sogenannten schnellen Agegroupern in der Startgruppe vor uns! :-) ) sind so derart doof Schlangenlinien geschwommen, dass ich sie habe ziehen lassen. Gegen Ende dann schon ein bisschen ermüdend und vor allem viel zu warm im Neo, die Sonne stieg bereits über den Kanal auf. Die Strecke war angeblich 200m zu lang, was mein zunächst etwas enttäuschtes Gefühl beim Blick auf die Uhr im Nachhinein relativierte.

1:08:46 Schwamm drüber. ;-)



Das Radfahren

Dafür kann ich inzwischen sehr schnell wechseln (die Wege sind erfreulich kurz) und schon sitze ich ganz munter und guter Dinge auf dem Rad - kleines Kuddelmuddel mit meiner Startnummer. auf die ich mich gesetzt habe und sie nicht unter meinem Hintern vorbekomme...

Die Radstrecke, die am Vortag mit dem Auto besichtigt hatte (danke, Achim!) ist realiv leicht, naja leicht, ein bisschen wie Kraichgau, langgezogene Wellen, landschaftlich sehr schön. Die erste Runde läuft super, es gibt zwar Wind, aber ich überhole wieder jede Menge Frauen, also stimmt mein üblicher Rennverlauf. Nach 75km kommt er dann endlich, der berühmte Solarer Berg, man biegt scharf rechts ab, und da liegt er vor einem, ein 500m langer, nicht zu steiler Anstieg, zu Beginn noch mit Gittern abgesperrt von der Masse der Zuschauer, dann hören die Gitter plötzlich auf und man fährt in einer Gasse von max. 1m Breite den Berg hoch, angebrüllt, angefeuert, mit laola Wellen, mit Tröten, Musik, auf die Schultern geklopft....es ist der blanke Wahnsinn. Über mir der Hubschrauber und ich habe Gänsehaut vom Kopf bis zu den Füssen....

Der Rest der Runde: ein herrlicher Rückenwind, alles gut.

Aber dann die zweite Runde, ich weiß auch nicht recht, was passiert ist, es deckt sich aber mit vielen Renn-Berichten: mein Magen beginnt sich zu verkrampfen (es war ein Versuch: ich habe dieses Mal die Gels nicht einzeln dabei gehabt, sondern alle 10 stück aufgelöst in einer Flasche, das war zu süß und konzentriert), die Müdigkeit steigt fast schlagartig an, wieder Gegenwind, es ist Mittag. Und heiß. Ich fange an, mir regelmäßig Wasser über Kopf und Beine zu schütten. Ich fahre auf Katrin auf, der es genauso schlecht wie mir geht, ich helfe ihr mit einer Salztablette aus, ich hoffe, es hat geholfen! Ab da fahren wir gemeinsam, aber was für ein Krampf die verbleibenden km, der Wind hat gedreht, er kommt nun von vorne, und ich weiß die ganze Zeit, dass ich eigentlich viel zu hart arbeiten muss, um dann noch einen gescheiten Marathon laufen zu können.

5:38:55 auch hier ein Schwamm drüber ;-)



Das Laufen

Ich komme völlig erschöpft in der WZ 2 an, mag überhaupt nicht mehr und will aussteigen. Das ist mir noch nie passiert!!! Ich bleibe einfach sitzen mit den Laufschuhen an den Füssen. Raffe mich schließlich auf, überlege mir, wenigstens den ersten km auszuprobieren. Die Hitze ist inzwischen erbarmungslos, der Weg staubig und ohne Schatten am Kanal entlang, Ich weiß in diesem Moment nicht, wo ich die mentale und physische Kraft hernehmen soll, noch 42km zu laufen. Der Puls geht nicht mehr hoch, der Kreislauf schwächelt, der Magen verkrampft, sogar das Atmen tut weh.

Also was tun? Ich mache meine Uhr aus, und verfalle in einen möglichst ökonomischen Trippelschritt, das hat mit Laufen nicht mehr so viel zu tun. Ein Trick muss her: ich beschließe also, den Lauf in 5km Häppchen zu unterteilen, mich zu freuen, wenn ich es dann jeweils geschafft habe. Aber schon bei km 10 ist klar, selbst das ist zu lang....ich bekomme kein Gel mehr rein, nur noch Cola (jedes Mal mit Krämpfen) und Wasser.

Neuer Pakt mit mir selbst: gehen an den Verpflegungsstationen, laufen dazwischen, und das halte ich auch eisern durch. Einige Frauen überholen mich noch, die sind echt zäh, während ganz viele Männer wandern....aber das ist mir völlig egal. Bei km 25 fangen die Schmerzen an....jeder einzelne Muskel.  Die Strecke ist sicher ganz okay, es gibt Teilstücke durch Ortschaften und Wald, aber ich nehme leider nicht mehr so viel wahr. Antje läuft neben mir her und erklärt mir, wie schlecht ich aussehe. Na toll. ;-) Bei km 35 läuft nur noch der Kopf. Wir kommen nochmal nach Roth rein, an irgendwelchen Biermeilen vorbei, da sitzen doch tatsächlich Menschen in langen Reihen an der Straße und schauen mir bei km 40 beim Leiden zu! Ich würde mich lieber verstecken ehrlich gesagt......aber dann kommt es irgendwann, irgendwie, das ersehnte Ziel. Ein extra Stadion für uns - DA wollte ich doch hin!! Ich hätte es gerne noch mehr genossen....

4:16:58 und ein letzter Schwamm ;-) 



Ich falle dem nächsten Sanitäter in den Arme und werde "abgeführt", kurz vor dem Kreislaufkollaps. Ein paar Schritte gehen, dann endlich hinlegen (und nie mehr wieder aufstehen wollen!!)...eine Stunde liegen, ein Liter Infusion, und das tut echt gut, merkt Euch das! Ganz, ganz mühsam rapple ich mich wieder auf, kann kam einen Schritt gehen, und suche die anderen...

....ach übrigens: inzwischen regnet es! ;-)

Was soll ich sagen? Ich musste ganz, ganz tief graben, bin tatsächlich angekommen (bei einer Ausfallquote von 20%) und richtig, richtig STOLZ darauf!!

gesamt: 11:08:59
AK 5

Deutsche Meisterschaft: AK 3 - Juhuuu!





Donnerstag, 22. Mai 2014

18.05. 2014    Auftakt in die neue Saison beim IM 70.3 Barcelona


Ein sehr holpriger Start für mich in die Saison 2014: erst hatte ich große Mühe, überhaupt ein Ziel für mich zu finden - ziemlich ungewöhnlich, aber mir fehlte im Winter einfach die Motivation, dieses vertraute Kribbeln im Bauch, wenn man von einem Rennen liest...und dem ich bisher immer gefolgt bin! Doch dann stieß ich auf den IM 70.3 Barcelona, mit den Bedingungen, wie ich sie mag: der schöne Süden, schwimmen im Meer entlang der Küste, die Radstrecke in malerischer Natur und eine Laufstrecke an der Promenade entlang....alles bestens! Ich konnte loslegen mit dem Training.

Aber nicht lange: erst persönliche Turbulenzen, dann ein Sturz mit dem Rennrad und ein gebrochenes Handgelenk, dann ein schwerer Virusinfekt warfen mich jedes Mal wieder aus der Bahn, wenn ich mich gerade wieder halbwegs fit fühlte...es war wie verhext.

Die Erwartungen mussten also etwas reduziert werden, mir fehlte der Druck beim Radfahren und beim Laufen, da gabs nichts zu beschönigen. Aber einfach nur ein Trainings-Wettkampf? Auch nicht so wirklich meine Sache...




Der IM 70.3 findet gar nicht in Barcelona statt, sondern im 70km nördlich gelegenen Calella, einem langgezogenen Badeort, im Hintergrund die imposanten Berge...hier möchte ich mal zum Trainieren herkommen! Das Meer leuchtet blau, ein erster Ausflug mit dem Neo bestätigt allerdings die Befürchtungen: a....kalt! ;-) Ich bin mit Anke, einer Kollegin aus dem Verein unterwegs, die hier ihre erste Mitteldistanz absolvieren wird. Ich muss da unbedingt erwähnen, dass wir das Rennen für sie ausgewählt haben, weil es eine moderate Radstrecke aufwies, aber wie es eben so passiert in der Welt des Triathlons, wechselte das Rennen vier Wochen vorher von der Challenge Serie zu Ironman und die Strecke wurde modifiziert oder sagen wir "selektiv-iziert"?? Wir fuhren sie am Vortag mit dem Auto ab und sind uns nicht ganz einig, ob das eine gute Idee war...für sie ja, denn sie wusste nun, dass ihr drei Berge im Weg stehen würden mit schwierigen Bergabpassagen, sehr engen Kurven, zum Teil katastrophalem Wegbelag...für mich eher nicht, denn ich war schon wieder (wie in Aix) in der Zwangslage, mir zu überlegen, ob Zeitfahrrad eine gute Idee war....


















Das Rennen


Schwimmen

Pünktlich um 7.09 Uhr ertönte der Startschuss in der eben aufgegangenen Sonne und wir stürzten uns vom Strand aus in die mäßigen Wellen - wir, das sind nur die Mädels, die nach den Profis und den Feuerwehrmännern starten - ja, es ist Feuerwehr-Triathlon-Weltmeisterschaft!! Aber wer gedacht hat, Mädels gehen zartfühlender als Jungs miteinander um, hat sich getäuscht. Hier und auch im ganzen Rennen fällt mir immer wieder die unbändige Kampfeslust der Spanierinnen auf, die jetzt losschwimmen, als gäbe es kein Morgen. Wir kloppen uns um die erste Boje, und dann geht es einfach schnurgeradeaus die Küste entlang und hier schwächeln bereits die ersten. Was mir sonst nie passiert, passiert hier! Ich überhole beim Schwimmen! ;-) Ich halte mich weit innen an den Bojen, verstehe nicht, warum die Meute so weit draußen schwimmt - somit leider kein Wasserschatten für mich. Wir werden etwas überschwommen von den schnellsten AK Männern, aber ich werde nicht ganz so doll geprügelt wie Anke. Es fühlt sich insgesamt gut an. Die Schwimmzeit ist nicht sensationell, aber im offenen Meer ist das okay so.

swim: 33: 21



Radfahren

Für mich immer noch der beste Moment, aufsteigen, wohlfühlen, und lostreten....auf eine abenteuerliche Radstrecke! Im Ort schon Bodenwellen, Schlaglöcher, enge Kurven, Gitter im Boden...um mich herum segeln reihenweise die Flaschen aus ihren Halterungen. Es geht aus Calella heraus auf die malerische Küstenstraße und dann rechts ins Landesinnere. Schnell wird klar: flach ist hier nicht, entweder hoch oder runter, immerzu. Oberes Kettenblatt, unteres Kettenblatt, schalten, aus der Aeroposition raus, bremsen, wieder rein, schalten...man ist die ganze Zeit beschäftigt. Ich überhole wie immer ein paar Frauen, die vor mir beim Schwimmen waren, und am ersten Berg tritt sie in Erscheinung: meine persönliche Gegnerin für den Rest des Rennens, aber das weiß ich da noch nicht. Ein Blick auf ihre Startnummer verrät mir, dass sie in meiner AK ist. Ich weiß nicht, an welcher Position ich liege, aber so verbissen, wie sie an mir vorbeisticht, hat sie was vor heute - erwähnte ich schon die Slots für die 70.3 WM in Mont Tremblant? Darum ging es also...und ich habe den Fehdehandschuh angenommen und sie gleich wieder überholt. Dieses Spiel vertrieb uns die Zeit beim Radfahren, sie lauerte hinter mir, ich wähnte mich endlich in Sicherheit und da kam sie wieder...ganz schön zäh, die Dame. Ich lernte einiges an Taktik dazu: hinter jemand fühlt man sich besser als vor jemand, also ließ ich sie auch mal eine Weile vorfahren. Ein sehr günstiger Zeitpunkt zum Überholen ist der Griff der Konkurrentin zur Wasserflasche, wenn sie eine Umdrehung auslässt, sich kurz aufrichtet oder auch an einer Kuppe mal ganz kurz antreten - das reichte, um mir wieder Vorsprung zu verschaffen - bis zum nächsten Mal!

Die Radstrecke führt durch einen wunderschönen Nationalpark, auf kleinen (schlechten) Bergsträßchen und auf etwas skurillen Wegen durch die Ortschaften. Die Abfahrten waren extrem anspruchsvoll, mit weit nach innen ziehenden Kurven, doch als Gejagte legt man schnell die Angst ab: wo es ging, habe ich maximal aufs Gas gedrückt, den Vorteil meines Zeitfahrrads ausgenutzt - ja, doch ein Vorteil! :-) und mich schlussendlich am letzten Berg abgesetzt. Und noch eine Lektion: die wild gewordenen kleinen spanischen Bergziegen Damen kann man getrost ziehen lassen am Berg, am Ende habe ich sie alle wieder eingesammelt....

.....schöner, aber natürlich mit Gegenwind (wie in Nizza) Moment, als das Meer wieder in Sicht kam!! Die Zeit an sich sieht nicht so toll aus, aber im Gesamtklassement hatte ich damit die schnellste Radzeit der Nicht-Profis bei den Damen....sechs oder sieben Gels und jede Menge Kraft hat mich das natürlich wieder mal gekostet.

bike: 3:01:31




Laufen

Die Laufstrecke sah auf der Karte sehr vielversprechend aus, an der Promenade entlang, zwei große Runden, das sollte doch machbar sein. Aber es kam arg schwer: Lockerheit in der Muskulatur wollte sich nicht recht einstellen, es war heiß, die Wege zur nächsten Verpflegungsstation weit und dann auch noch das: Gegenwind und wie! Der spanische Triathlet ist an sich wohl eher ein Macho und nicht willens, mir etwas Windschatten zu gewähren...leider. Zudem führte die Strecke zur Hälfte durch einsame staubige Industriegebiete - da kam nicht so richtig Freude auf. Motivation musste also her: Den fand ich in Form des Wendepunkts, ab dem der böse Wind dann von hinten kam und einen schob und in Form des erstaunlichen spanischen ausladenden Hinterns, sowie der Lokalmatadorin Natalia, von gefühlt Hunderten von Zuschauern angefeuert, die alle beide dem wahnsinnigen Bergziegen-Tempo am Berg bitterst Tribut zollen mussten und jämmerlich eingingen. Hach, noch eine Lektion: Geduld zahlt sich manchmal aus! Ein Wermutstropfen dennoch: an irgendeiner Stelle, vielleicht beim Wassergreifen, wurde ich von einer überholt aus meiner AK, schade, das war dann der AK Sieg...

So verging also die Zeit, ich dachte kaum noch an meine französische Freundin von der Radstrecke, als sich plötzlich bei km 20 (!!!) ihr blau-grüner Anzug an meiner rechten Schulter in mein Blickfeld schob.....fast reflexartig begann ich loszusprinten, jetzt wollte ich sie einfach nicht mehr vorbeilassen. Leider sind schnelle 1,1km nach 5h15 Renndauer seeehr lange und seeehr schmerzhaft - ich "schubste" langsame Agegrouper sehr unsanft zur Seite, hatte nur das Ziel im Blick und biss mich durch, ohne mich umzuschauen. Hätte ich vielleicht tun sollen: mein Angriff kam wohl so überraschend, dass ich 15sec auf sie gut machte und endgültig den Sack zumachen konnte - ich habe mich noch nie so aktiv zur Wehr gesetzt (vor allem nicht beim Laufen) und es hat mich sehr überrascht, wie gut das funktioniert hat!

Run: 1:43:46

Gesamt: 5:21:53 - das reichte für AK 2 und Gesamt 9.Platz UND einen Slot für die WM nach Mont Tremblant im wunderschönen Kanada!! Herzlichen Glückwunsch auch an Anke für ihr couragiertes Rennen und erstes Finish einer Mitteldistanz!




Nächstes Ziel: Citytriathlon Heilbronn 21.06.2014 - eine etwas verkürzte Mitteldistanz




Sonntag, 29. September 2013

22.09.2013 - Saisonabschluß beim Ironman 70.3 in Aix-en-Provence

Oder: der Moment, warum mich dieser Sport so begeistert....

Seien wir mal ehrlich: sich tagtäglich zu intensiven oder langen Trainingseinheiten aufzuraffen, macht nicht immer gleich viel Spaß, schon gar nicht am Ende einer langen Saison.....aber dann, dann kommt er, unerwartet und überraschend: dieser EINE Moment, wo alle Mühen wie weggewischt sind!

So geschehen am vergangenen Sonntag, den 22.09., in Aix-en-Provence um exakt 7.42 Uhr, als wir am Ufer des Lac Peyrolles standen, die Profis sich fertig machten für ihren Start und die Sonne hinter den gegenüberliegenden Bergen aufging, Dunkelheit und Kühle vertrieb und sich wie ein breites goldenes Band über den See ergoss, auf uns zu....wow, war das schön! Pure pathetische (Vor-) Freude!

Die Geschichte, wie ich überhaupt hierherkam, ist schnell erzählt: ursprünglich war ich für den 70.3 Ironman in Wiesbaden gemeldet, stolperte aber drei Tage davor auf der Treppe und zog mir eine dicke Prellung am Knie zu...und als sich am Samstag vor dem Rennen die Kurbel kaum ein einziges Mal im Kreis treten ließ, war die Absage klar....leider. Aber kurz darauf kam gleich wieder neuer Schwung und Lust auf, eine andere Mitteldistanz musste her, im September...und die war schnell gefunden: Südfrankreich! Da, wo uns blauer Himmel und Wärme, eine tolle bergige Radstecke und Laufen durch die Altstadt erwarten würde....da gabs kein langes Zögern! Begleitet hat mich Lisa, eine erfolgreiche Quadrathletin, junge 22 Jahre alt, mit dem Ziel, ihre erste Triathlon-Mitteldistanz zu bestreiten....

Und die weite Anreise mit dem Auto hat sich mehr als gelohnt. Sicher, die Veranstaltung wurde erst zum dritten Mal durchgeführt und so gab es noch ein paar organisatorische Kinderkrankheiten, aber die herrliche Umgebung und die idealen Wetterbedingungen entschädigten für alles - sogar für 300m Barfußlaufen auf Asphalt nach dem Radfahren!

Zurück zum Anfang: ein Rennen im September, das ist rabenschwarze Nacht und Temperaturen um die 10° beim morgendlichen Einrichten der Wechselzone, gespannt schaue ich immer wieder zum Horizont, in der Hoffnung auf den ersten Lichtstrahl....meine Reifen bekommen heute mal "nur" 10bar, auf den Bildern sahen die kleinen Bergsträßchen doch ziemlich lädiert aus....auch bin ich erleichtert, nun doch einige Zeitfahrräder zu sehen, am Tag zuvor war ich etwas ins Schleudern geraten, so viele checkten mit Rennrädern ein...und ich habe es im Rennen bis auf einen kleinen (sehr steilen) Moment nicht bereut - ohne den Hexenbesen geht für mich eigentlich gar nicht! :-)

Endlich mal ein Veranstalter, der zugehört hat, als sich viele (besonders die weiblichen Teilnehmerinnen) über die Prügeleien beim Schwimmen beklagten....es gab einen Profi-Wasser-Start, dann 2min später einen reinen Frauenstart vom Land aus, und dann die Männer in zwei großen Gruppen hinterher...und denen macht das ja angeblich nicht so viel aus! Oder doch? Beschwert Euch! ;-)




Das Rennen

Schwimmen

Was gibt es Schöneres, als sich völlig ungestört in die kristallklaren Fluten zu stürzen, frei zu schwimmen und jeden Armzug einfach nur zu genießen - hätte nie gedacht, dass Schwimmen so viel Spaß machen kann! :-) Ich komme dabei für meine Verhältnisse auch richtig flott voran, schwimme in einer kleinen Gruppe, komme auch endlich mal in den Genuss von Wasserschatten und muss mich um nicht allzu viel kümmern, da bin ich fast überrascht, als die Zielbojen plötzlich vor mir auftauchen...






swim: 31:47min - hach, welch kleines Triumphgefühl, nach monatelangem Training, endlich mal fast eine Minute schneller! Beim Blick auf die Uhr war mein Tag eigentlich schon gerettet!
Auch wenn man das meinem Blick nicht ansieht....;-)
















Der Weg in die Wechselzone war ziemlich lang, bestimmt 500m, was mich eigentlich nicht stört, bis auf die Steine, die sich unter dem Teppich schmerzhaft in die Füße bohren - auf jeden Fall aber Zeit genug, den Neo in Ruhe runterzuwurschteln und den leichten Schwindel loszuwerden. Somit gelingt mir auch ein unfallfreier rascher Wechsel.




Radfahren

Die ersten 20km verlaufen flach im Schatten des großen Mont Ste Victoire, ein Massiv, welches sich weiß und majestätisch hinter Aix en Provence erhebt und den wir heute in einem großen Bogen umfahren werden. Es ist ordentlich kühl, und heftiger Gegenwind machen das Radfahren zunächst ziemlich anstrengend, ich warte darauf, dass die Beine aufgehen und die Sonne und die Berge kommen...war das schön, als wir steil rechts abgebogen sind, und es den ersten Pass hochging. Keine schlampigen Höhenmeter, es ging richtig rauf, auf holprigen Sträßchen, wohl dem, der seine Flaschen gut verstaut hatte...bei mir klapperte jedenfalls alles. Die Landschaft ist großartig, ich überhole wie immer erst einige Mädels, bis wir uns zu dritt zusammenfinden, eine kleines Grüppchen, wir können uns nicht wirklich voneinander lösen, eine fragt mich, ob wir zusammen arbeiten wollen...na gut, aber ohne Windschatten, das ist mir zu heikel, die Motorräder hocken zu Beginn noch dicht hinter uns. Die andere hockt schweigend im Windschatten, ein kleiner Floh, den wir am letzten Berg ziehen lassen müssen.





Und so kämpfen wir uns über die vielen HM der Radstrecke, es gibt einige schwierige und enge Abfahrten, an denen ich tatsächlich lieber ein Rennrad hätte, irgendwie verbremse ich mich an jeder Kurve und lande an der falschen Seite. Bei km 70 wartet dann DER Berg: Col du Cengle, 4km bei ca. 10% hoch, auch hier die Andeutung eines Zweifels, ob es mit einem Rennrad nicht leichter wäre.....inzwischen knallt die Sonne ordentlich von oben runter, es wird ganz still, alle kämpfen vor sich hin...und sind erleichtert, als sie oben ankommen und eine schöne, waldige Abfahrt uns erwartet.







Aber auch dann noch nicht genug der Höhenmeter, zweidrei weitere Anstiege warten....ich versuche, so viel wie geht, zu essen und zu trinken, werde müde und denke zum ersten Mal an den Halbmarathon. Dann taucht der Stadtrand von Aix auf, es geht lange Alleen entlang, um einige Kreisverkehre, bei denen man immer stark abbremsen muss und dann ist man etwas abrupt an der Abstiegslinie, zum Glück bin ich mit den Füssen schon draußen, verwirrt, denn die Laufbeutel hängen erst ca. 300m weiter...



Bike 2:49:36  - damit bin ich glücklich für so eine anspruchsvolle Strecke!




Nach den 300m Barfußlaufen auf Asphalt geht der Wechsel sehr schnell vonstatten, zumindest in meiner AK bin ich diesmal richtig flott mit meinen Wechselzeiten, das geht bei mir häufig nicht ohne das eine oder andere Verheddern ab.



Laufen

Oha, die bergige Radstrecke macht sich schon auf dem ersten Lauf-km bemerkbar: schweeeere Beine - ich hätte wohl doch ein bisschen mehr koppeln sollen...es geht durch die Altstadt, vobei an malerischen Plätzen und Springbrunnen, um Ecken, über Kopfsteinpflaster, immer wieder kurze knackige Anstiege. Die Sonne taucht die hellen Häuser in das berühmte Provence-Licht....da laufen, wo andere im Café sitzen, das ist für mich das Größte :-)......4 Runden sind zu laufen, und ich denke schon in der ersten nach, was die Beine wohl in der vierten zu den "Bergen" sagen" werden.



Dann kommt der Park, auf den ich mich schon gefreut habe, aber flach? Weit gefehlt! Einen vom Regen ausgespülten Kiesweg steil hinunter und sofort ebenso steil wieder hinauf, Kieswege, Wurzeln..alles dabei, was die volle Aufmerksamkeit verlangt. Es wird nun richtig heiß, zum Glück haben wir viel Häuser- und Baumschatten, aber leider nur 2 Verpflegungsstationen auf einer Runde, das klingt zwar ausreichend, bewirkt aber ein ordentliches Gedränge beim Wasser. 6 Gels habe ich schon intus, ich zwinge mich noch zu den letzten beiden auf der Strecke und kann so mein Tempo ganz gut halten. Auf die Uhr schaue ich nicht mehr, ich ahne, dass das alles sehr unregelmäßig ist und GPS tut sowieso nicht zwischen den Häusern. Die dritte Runde ist die schwerste, in der vierten kommt der Spaß aber und das vierte Bändchen für den Arm! Ich treffe Lisa, freue mich von ganzem Herzen, dass sie es geschafft habe, lass mir sagen, dass ich gefälligst noch schneller machen solle....ab da kann ich den Zieleinlauf durch die vielen Zuschauer, die laute Musik, den Trubel voll und ganz genießen....und fliege ins Ziel, nicht ohne noch eine kleine Russin mit einem Schluss-Sprint abzuschütteln, die mich 200m vor dem Ziel noch überholen wollte...tchakka!



Run: 1:44:06









Und gesamt: 5:11:31    AK 2    Gesamt 24










Ich bin supersupersuper zufrieden mit diesem Saisonabschluß, ich gebe zu, ich hatte ein bisschen mit der Quali für die WM in Mont Tremblant 2014 geliebäugelt, aber es gab nur einen Slot in meiner AK, und ich wurde zweite....dafür habe ich endlich mal so eine Plexiglas-Trophäe ergattert (um sie nur zwei Stunden später auf den Boden zu werfen, und ihr den I-Punkt abzubrechen...)

....naja, mal sehn, vielleicht im Frühjahr 2014 nochmal! :-)

 

















Jetzt kommt noch der Neckargmünder Berglauf, ich freue mich auf schöne Vorbereitungs-Waldläufe und genieße nebenbei auch das Nichtstun.....OFF SEASON!!

Bis bald! Eure Eva

Hier noch ein paar bewegte Bilder: http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=oITtYWixB7k











Montag, 8. Juli 2013

LBS Triathlon Cup Liga Rennen am 06.07.2013 in Welzheim

Eine Sprintdistanz mal ganz anders....



"Das ist doch wie ein Spaziergang für Dich!" - das war ein typischer Kommentar, den ich zu hören bekam, wenn ich erzählte, dass ich am Wochenende für das SV Nikar Sportart Team in der Ba-Wü Liga starten würde. 600m Schwimmen - 21km Rad - 5,4km Lauf ....ist zumindest keine lange Strecke, aber irgendwie schwante mir schon, dass es für mich schwer werden würde....

....richtig geschwant, denn es ist ja kein Jedermann-Sprint, sondern eine Liga-Veranstaltung, das heißt, ich bewege mich nicht nur in Altersklassen zwischen 20 und 30, sondern auch zwischen lauter Kurzdappern....


Als ich am Ufer des idyllischen Aichstruter Stausee bei Welzheim stand, sagte ich mir zum Trost: keine Einzige von Euch hat vor zwei Wochen einen ironman gefinshed, also nur Mut!


Den brauchte ich auch, denn bereits nach 200m Schwimmen war ich abgehängt, eine Lücke war entstanden und da waren nicht mehr soooo viele um mich herum. Nun gut, ich schwamm eben so gut ich konnte, gab mein Bestes und erreichte nach 9:53min das Ufer, ein kleiner Triumph: zumindest weiß ich, wie man elegant aus flachem Wasser kommt, ohne allzu viel Zeit zu verlieren.










Die Wechselzone war eng und unübersichtlich, aber ich hatte zum Glück viel Platz um mich herum, da ja schon alle weg waren. Ich griff nach meinem Helm und setzte ihn auf, und wunderte mich, warum er so komisch auf dem Kopf saß....bis mich ein Zuschauer sehr höflich darauf aufmerksam machte, dass ich ihn falsch herum trug....oh my dear.....wie peinlich war das.

Zeit, darüber zu grübeln, gabs keine, dafür die Aufgabe, zu versuchen, auf dem Rad wenigstens ein paar Mädels wieder einzusammeln, und ein bisschen Windschatten zur Erholung zu finden. Normalerweise für mich kein Problem, aber als es bereits nach 500m den Berg hochging, war mir sofort klar: hier und heute nicht. Die Windschattenfreigabe bedingt, dass alle mit dem Rennrad fahren müssen, nach monatelangem Training auf dem Zeitfahrrad fühlte ich mich komisch, fast ein bisschen linkisch. Und Druck auf die Pedale? Keine Chance...wildes Strampeln auf 21km und 340HM und ohne irgendjemand wieder einzuholen...ach doch, EINE, aber die hatte eine Panne.....dabei ist es eine sehr schöne Strecke durch den Wald und die umliegenden Dörfer.







Abhaken und weitermachen: der zweite Wechsel verlief auch nicht so glatt, ich wollte barfuß in die Schuhe, blieb natürlich mit der Ferse hängen und stolperte recht jämmerlich auf die Strecke, einem verwinkelten Kurs durch den Ort.



Naja, dass hier mehr als ein 4:30er Schnitt auch nicht mehr drin war, muss ich wohl nicht erwähnen...mit Hängen und Würgen kam ich ins Ziel, musste komplett allein laufen, immerhin hat mich keine mehr überholt!! Und meine erste Frage nach dem Zieleinlauf: bin ich die Letzte? Nein, war ich nicht, nicht ganz, aber die 29. von 39 - ist auch mal was, ein Blick von hinten auf das Feld....;-)













Fazit: ein ganz tolles Mannschaftserlebnis, aber nicht so ganz mein Rennformat, zu schnell, zu taktisch und natürlich war ich schlicht und einfach zu müde nach nur zweiwöchiger Regeneration mit einer einwöchigen Bronchitis.



In zwei Wochen werde ich mir das Ganze dann nochmal anschauen, das letzte Liga-Rennen der Saison steht auf dem Plan: eine bergige Olympische Distanz am Schluchsee. Bis dahin werde ich wohl mit meinem Rennrad noch das eine oder andere Mal den Königstuhl hoch müssen....



Donnerstag, 27. Juni 2013

Ironman Nizza 22.06.2013

Schon bei der Ankunft am Flughafen Nizza umfängt uns dieses wunderbare und einmalige Gefühl: wir sind in Südfrankreich! Es ist warm, es riecht würzig nach Süden, Himmel und Meer leuchtend blau, die weite Bucht säumen weiße Luxus-Hotels, allen voran das majestätische "Le Negresco". Kitschig und zugleich einfach nur schön. Hier werde ich dieses Jahr meinen dritten ironman bestreiten! Was habe ich es doch gut! :-)

Die Vorbereitungen

Der erste Tag beginnt mit einem frühmorgendlichen Schwimmausflug ins Meer - es ist nicht leicht, über die großen Kieselsteine (nein - kein Sandstrand in Nizza) und durch die Brandung ins Wasser zu gelangen, aber dann macht es richtig Spaß: leichter Wellengang und herrliches blaues Mittelmeer! Noch weiß ich ja nicht, was mich am nächsten Tag hier erwarten wird...mein Glück. Der restliche Tag vergeht mit den üblichen Vorkehrungen, dem Aufbau des Rades, dem Abholen der Startunterlagen und der Erkundung der Wechselzone, des Strandes und natürlich des Zielbereichs. Es herrscht buntes Treiben an der Promenade des Anglais, Touristen vermischen sich mit Triathleten....Café au lait am Strand mit bunten Kompressionssocken und blauen Startbändchen ums Handgelenk....

....gegen Abend bringe ich mein Rad in die Wechselzone, die sich über 400m entlang der Promenade zieht, das wird ein langer Marsch nach dem Schwimmen und vor dem Laufen, aber vielleicht auch eine gute Gelegenheit, den Schwindel nach dem Schwimmen loszuwerden. Hier macht man alles selbst: Beutel entleeren, neu bepacken, Rad selbst an den Stellplatz zurückbringen....das gibt bestimmt lange Wechselzeiten! Ich bekomme meine Startnummer mit schwarzer Farbe auf den Arm und das Bein gemalt und in diesem Moment steigt in mir die wohlbekannte nervöse Rennaufregung auf...

Das Rennen


Schwimmen

Genau, der Wecker klingelt um 4Uhr morgens....so beginnen wohl alle Rennberichte von Langdistanzen und auch, dass einem die Nacht viel zu kurz und unruhig war. So auch bei mir und so auch dieses Mal. Um 5Uhr mache ich mich mit Anke, meiner sich unermüdlich um mich kümmernden Freundin und Supporterin an diesem Wochenende auf den Weg zum Start...es ist ein Spaziergang von ca. 1km und je näher wir kommen, desto trubliger wird es...ich sehe nach meinem Rad, pumpe es auf 10bar auf und befestige die Trinkflaschen...alles ist bereit. Der Blick auf das Ziel im Halbdunkel des Morgens treibt mir die Tränen der...ja, was eigentlich....Aufregung, Vorfreude...ich weiß es nicht.....in die Augen. Irgendwas halt. Ich verabschiede mich von Anke, und gehe zum Strand hinunter. Einer der großen Gründe, warum ich unbedingt hier starten wollte, war das Versprechen des Veranstalters, das Schwimmen zu  entzerren, doch was sich da meinen Augen bietet, stimmt mich eher mißtrauisch: es gibt auf einer Breite von geschätzt 400m am Strand Boxen, die nach den Schwimmzeiten eingeteilt wurden. Also in der Mitte mit direktem Weg zur ersten Boje die Schwimmer unter 55min, rechts und links davon 1:02 und 1:06, und immer so weiter nach außen. Aber, und das wird mir eigentlich erst in diesem Moment so richtig klar: wir starten trotzdem alle gemeinsam und mir will nicht so ganz einleuchten, wann und wo sich das Feld entzerren soll, denn alle haben das selbe Ziel: die erste Boje! Ich stelle mich in die 1:06 Box, ca. 5.Reihe und bin seeehr nervös, über uns fliegt eine kleine Dronen-Kamera, die spektakuläre Bilder macht, hinter uns kreischt ohne Unterlass ein französischer Radio-Moderator, der gleichermaßen Zuschauer und Teilnehmer aufputschen möchte: "come on, put your hands up in the air"...irgendwie gucken aber alle um mich herum ganz fürchterlich ernst...

...dann der Startknall und was dann passiert, ist kaum mit Worten zu beschreiben: 2700 Athleten stürzen sich die steile Böschung hinunter in die Brandung, werden erstmal von den hohen Wellen gebremst, so dass schon auf den ersten 50m ein Stau entsteht, der verhindert, dass ich überhaupt losschwimmen kann, ich paddle mit Wasserballkraul vor mich hin, werde von allen Seiten geschlagen und getreten, das Wasser ist aufgewühlt und ich kann nur noch denken: hoffentlich ist das gleich vorbei. Ist es nicht. Ich komme zu keiner Zeit in einen Schwimmrhythmus, muss ausweichen, Lücken suchen, andere abdrängen, zwischendurch der Versuch, sich an den immer wieder in den Wellentälern verschwindenden Bojen zu orientieren....Spaß zu Beginn eines langen Wettkampftages ist etwas anderes. Das Ganze gipfelt in einem neuen Komplett-Stillstand an der äußersten Boje (wir müssen zwei Runden schwimmen, eine größere und eine kleinere, mit einem kleinen Landgang), als ein Franzose neben mir den Kopf aus dem Wasser hebt und lauthals darum bittet, man möge sich doch beruhigen und mit den Schlägereien aufhören...finde ich eine gute Ansage und irgendwie geht's dann auch wieder weiter, ich hänge mich an wechselnde Fußpaare, aber keins schwimmt ordentlich geradeaus, so dass ich lieber alleine schwimme und zunehmend müde werde. Immerhin kann ich jetzt für ein paar Momente den Anblick der Stadt im Morgenlicht genießen und irgendwann mal, nach einer deutlich flotteren zweiten Runde ist es dann doch geschafft: nur der Ausstieg in der Brandung gestaltet sich schwierig, Helfer ziehen uns aus dem Wasser, man lässt sich einfach mit einer Welle vor ihre Füße spülen und hofft auf einen starken Männerarm...was mir gelingt, der arme Kerl. Was muß der abends für einen Muskelkater haben....



Aber dann, ha, der Blick auf die Uhr: allen Turbulenzen zum Trotz eine Schwimmzeit von 1:06:39! Und damit bin ich glücklich!

Und stürme in die Wechselzone....

Auch hier bietet sich ein ungewohntes Bild: auf langen Stuhlreihen sitzen bequem Athleten, die sich gemächlich umziehen - hat´s hier denn niemand eilig? Ich habe keine Lust, langsam zu machen, ziehe Neo und Kappe plus Schwimmbrille schnell aus, verpacke diese, Helm, Brille, Startnummer auf, weg mit dem Beutel und ab geht's...auf dem Weg zum Rad überhole ich jede Menge Athleten, die sich offenbar nicht mehr an den Standort ihres Rades erinnern können und suchend herumirren...ein mords Gewusel, aber witzig.






Rad

Lange habe ich mich auf diese bergige Strecke gefreut und gegrinst wie ein Honigkuchenpferd, als es endlich in hohem Tempo die Promenade des Anglais entlang und dann Richtung Norden geht - die Sonne kommt ein bisschen hervor, es ist noch angenehm kühl und die Straßen sind wunderbar zu fahren. Es geht mir gut, die ersten km rollen locker, der etwas unerwartet auftauchende Anstieg von 12% auf 500m bringt mich zwar kurz in Hektik wegen des Herunterschaltens, aber irgendwie kriechen wir da alle gemeinsam hoch. Alles gut. In lockeren Serpentinen geht es Richtung Berge, ich genieße die Landschaft, die Dörfer, die Ausblicke, die Zuschauer aus vollen Zügen, die Beine sind gut, ich kann die ersten acht Mädels überholen....dann plötzlich, völlig unerwartet in einer langgezogenen Rechtskurve im Wald: auf der Straße liegt ein gestürzter junger Athlet, um ihn herum schon Helfer, er liegt ganz still, blutüberströmt...wir weichen aus, und die Gedanken kreisen um dieses Bild....ein tiefer Schock, der mich die ganze Radstrecke begleiten wird. Am Abend erfahre ich. dass er an seinen Verletzungen gestorben ist, noch im Hubschrauber auf dem Weg ins Krankenhaus, die Unfallursache ist jedoch noch ungeklärt. Aus meiner Sicht schwer zu beurteilen, weil es keine gefährliche Kurve war. Mit diesen Bildern im Kopf wird nun spürbar langsamer gefahren um mich herum, vor allem, das  muss man so sagen, der männliche Teil der Athleten...

..und nun geht es auch den Col de l`Ecre hoch, 20km Anfahrt, eine wunderschöne Paßstrasse, nicht zu schwer zu fahren, aber eben lang.....sehr lang. Wir überholen viele Hobbyradler, die uns anfeuern und ich genieße als Frau auf solchen Strecken immer eine besondere Aufmerksamkeit, viele Männer können nur meinen Rücken (oder was sonst ;-) ) bewundern, bergab sieht es dann häufig anders herum aus. Ich achte auf regelmäßige Ernährung, trinke sehr viel, die Landschaft ist einfach grandios, die Bergdörfer malerisch....und die Zeit vergeht wie im Flug.....schon sind wir wieder draussen aus den Bergen, es geht Richtung Nizza zurück, nun doch schon etwas müde geradelt, der Nacken und die Schultern steif...leider gestalten sich die letzten flachen 20km als Kampf gegen den vom Meer kommenden Wind, und wo sind die Motorräder? Keiner kontrolliert mehr, und schon hängen alle in Grüppchen zusammen...leider zu weit weg für mich...ein bisschen Erholung hätte gut getan. Und dann geht's unter viel Beifall wieder die Promenade entlang, ich sehe die ersten Läufer...






Radzeit: 5:37:42 (1800HM)  - einfach nur klasse!






















Laufen

Der Weg durch die Wechselzone ist wieder lang, aber ohne Hindernisse, beim Schuhe anziehen werde ich von zwei Mädels von oben bis unten mit Sonnencreme eingeschmiert, eine sehr gute Idee, und ich werde den Marathon in der Sonne tatsächlich ohne Sonnenbrand überstehen!

Und da steht auch schon Anke, endlich ein bekanntes Gesicht - sie ruft mir zu, dass ich zweite bin und ich fliege über die erste Runde! Selbst eine von hinten heranstürmende AK 40erin stört mich nicht, doch dann in der zweiten Runde relativiert sich das Ergebnis: es sind bereits 4 vor mir.....und zwar so weit weg, dass ich da nicht mehr rankommen werde. Es ist spannend für mich zu beobachten, was in meinen Gedanken passiert: einen Moment lang bin ich richtig enttäuscht über die verpasste Hawaii-Quali, kann dann aber doch schnell umschalten: ich bin jetzt und hier und es geht um ein gutes Rennen in Nizza! Das war mein Ziel dieses Jahr, dafür bin ich angereist und ich weiß, dass ich dabei bin, ein richtig starkes Rennen abzuliefern...und so mache ich mich zwar mit nachlassenden Kräften, aber motiviert auf die zweite und dann die fürchterliche dritte Runde...Anke wartet überall auf mich, läuft lange Stücke mit, gibt mir auf, an meine Technik zu denken....das hilft und irgendwann mal ist ein Marathon das, was er halt ist, in einem ironman: die letzte Runde, das "Schlurfen", das Hoffen und Warten auf die nächste Verpflegungsstation, ein paar Schritte gehen, unter die Dusche stellen, Cola trinken, weiter geht's...die Wendepunkt-Strecke wird zunehmend voller und heißer. Aber ich quäle mich durch, bis das Ziel vor mir auftaucht - der Moment, auf den man wartet, monatelang hintrainiert hat in Regen und Kälte: die Abendsonne über Nizza, das Meer, die Kulisse und meinen dritten Ironman geschafft - und bin über die Massen stolz und glücklich.



Laufzeit: 3:52:13  -    das ist MEIN Sahnehäubchen schlechthin: ein Marathon sub4 !!










Ich bleibe dieses Mal auf den Beinen, esse und trinke und gehe mein Rad und meine Beutel holen, mir geht's gut!!!


Gesamtzeit: 10:45:43
AK 5. Platz
Gesamt 14.Platz




 

Mittwoch, 12. Juni 2013

Deutsche AK Meisterin auf der Mitteldistanz!!

What a day....


....das Challenge Kraichgau Rennen gehört schon seit einigen Jahren zu meinem absoluten Lieblingsrennen, fantastisch organisiert, eine Riesen-Stimmung an der Strecke (aber auch nicht zu dröhnend laut) und eine selektive Radstrecke durch wunderschöne Landschaft. Vier Mal bin ich hier nun schon gestartet, einmal auf der Olympischen Distanz, und 2013 nun zum dritten Mal auf der Mitteldistanz.

 

Dieses Jahr wurden hier erstmalig die deutschen Meisterschaften ausgetragen, ein weiterer Anreiz für mich, nachdem ich mich schon letztes Jahr um 12min verbessern konnte, hier nun den Versuch zu unternehmen, meine Zielzeit weiter Richtung 5 Stunden zu drücken.

Geplant und bestellt war freundliches Sonnenwetter, geliefert wurde morgens um 8Uhr Starkregen und Gewitter....die Wechselzone versank in tiefen Pfützen, jegliches auch nur halbwegs trockene Plätzchen unter den Bäumen, unter Zelten, Dachvorsprüngen, ja sogar Einkaufswagen-Häuschen eines Supermarkts wurden belegt von frierenden Athleten, die sich schon eine Stunde früher ihren Neo angezogen hatten....half alles nichts. Barfuß in schlammigen Pfützen, mit blau gefrorenen Lippen...die Moral sank stetig. Und dazu der Anblick der (vermeintlich :-) ) klügeren Athleten, die in Scharen ihre Räder wieder aus der Wechselzone schoben, auf dem Weg ins warme Auto...wie viel Regenrennen muss ich eigentlich noch bestreiten, bis ich mir endlich mal vorsorglich eine Regenjacke oder -weste ins Auto packe? Wieder nur ein Zweiteiler, Armlinge (haha) und die Angst, 90km lang zu frieren.

Schon mal im strömenden Regen unter Blitz und Donner einen Reifen aufgepumpt, Schuhe am Rad befestigt und Verpflegung deponiert? Ist eine Erfahrung wert! :-)

Ein kleines Häuflein SV Nikarianer hielt sich aber tapfer mit munteren Sprüchen bei Laune, und beschloss, nicht aufzugeben!

Und siehe da, das hatte jemand gehört: nachdem der Start um eine Stunde verschoben worden war, hörte der Regen auf und wir wurden ins Wasser geschickt....das in diesem Moment angenehm warm war!

"Hell Bells" von AC/DC, das ist jedes Jahr der Gänsehaut-Moment des Starts der Kraichgau Challenge....es kann endlich losgehen!

Ich habe mich rechts außen einsortiert, die erste Boje im Blick, um mich herum einigermaßen Platz...nach ein paar Handgreiflichkeiten komme ich ganz gut voran, merke allerdings nach einer Weile, dass der große Tross sich links von mir befindet...und ich fast alleine schwimme. Ohne Wasserschatten macht sich für mich als mäßige Schwimmerin die Anstrengung bald bemerkbar, da ich aber sehr zielgenau auf die Boje zuhalte, beschließe ich, auf Kurs zu bleiben, und die Meute weiter links ziehen zu lassen.

Und dann, nach ein paar hundert Metern kommt er wieder, dieser eine (und es ist wirklich nur dieser eine) Moment, wo ich raus möchte, aufhören, einem Boot zuwinken, ein leichter Anfall von Panik, der mich bei fast jedem Rennen packt. Und den ich auch in den Griff bekomme, wenn ich langsamer schwimme und mir Zeit für ein paar ruhige Armzüge nehme. Und dann geht's wieder...

Sehr lang kam mir die Strecke diesmal vor, länger als sonst? ;-), gegen Ende wurde ich ordentlich müde, wie schön, wenn man dann endlich den Trubel vom Ufer vernimmt!

Schwimmzeit: 32:20 - Naja. Genau gleich wie letztes Jahr. Da hätte nach dem vielen und intensiven Training im Winter ruhig noch ein Minütchen drin sein dürfen.

Der Wechsel verlief sehr flott, nachdem ich mich endlich getraut habe, an meinem Neo die Beine unten etwas zu kürzen, schlüpfe ich blitzschnell heraus, klappt alles prima....bis zum Aufsteigen auf das Rad. Fünf Mal findet mein Fuß nicht den Weg in den bereits eingeklickten Schuh, fünf Mal muss ich ihn neu drauf stellen, mit der Hand den Schuh greifen und versuchen, zu treffen.

Aber dann.....endlich: MEIN Rad, MEINE Strecke und ab geht's....ich fahre ohne rechts und links zu schauen, Kopf runter und mit Volldruck....und finde es einfach nur klasse. Die Straßen trocknen ab, es wird heller und wärmer, immer mehr Zuschauer an den Straßen, die ersten Mädels sind schnell überholt und dann wird es ruhiger um mich herum.....so mag ich es! Ich kann mich an mein Vorhaben halten, die Berge hoch lockerer zu fahren und dafür runter Gas zu geben....das spart Energie. Apropos Energie. sechs Gels allein auf der Radstrecke zeigen meinen deutlich erhöhten Bedarf.....

Sie vergeht wie im Flug, die Zeit und schon bin ich wieder in Östringen, wo mir zugerufen wird, dass ich meine AK anführe - welch wunderbares Gefühl, nun mit viel Schwung in die Wechselzone zwei! Hier gelingt mir ebenfalls ein sehr schneller Wechsel, auch wenn in kurzzeitig besorgt bin, als ich nach dem Barfußlaufen über die aufgeweichte Wiese braune Matschfüsse habe und keine Zeit, sie zu trocknen...rein in die Socken und sofort los. Denn: noch weiß ich nicht genau, wo ich stehe, ich will ganz schnell wissen, wie die Abstände sind, und ob ich eine Chance habe, den Platz zu halten....wohl wissend, dass ich auf der Laufstrecke normalerweise eher überholt werde.

Radzeit: 2:45: 38 - das kann sich sehen lassen!! Yipieh! :-)





Und das erfahre ich auch gleich: 4min Abstand nach hinten...das macht mir schon etwas Kopfzerbrechen, denn 4min verliere ich leicht mal bei einem Halbmarathon...aber viel Handlungsspielraum habe ich nicht mehr: die Beine sind schwer und schon die erste Runde kostet mich mehr Kraft als gedacht....was ein Glück, dass hinter mir auch geschwächelt wird, und der Abstand größer wird! Die Unruhe, da könnte noch jemand von hinten kommen, verlässt mich allerdings den Rest des Laufes nicht mehr...es ist ein völlig neues Laufgefühl für mich: das Wissen um die Position und das schiebt doch schon ganz schön....

 

Kurz vor der letzten Runde taucht neben mir plötzlich Yvonne van Vlerken auf, sie schnauft schwer, und trabt 20m mit mir zusammen den Anstieg hinauf...ein kleiner Extra-Schub Motivation, für mich jedenfalls....! Bis auf die letzte Runde kann ich das Tempo ganz gut halten, dann ist die Laufstrecke plötzlich rappelvoll und die Kräfte schwinden merklich.

Endlich darf ich nach rechts abbiegen, in die kleine Arena, und nun darf ich mich auch richtig freuen, niemand kam mehr von hinten....der AK Sieg ist MEINS!!!! :-)

Laufzeit: 1:40:52 - das ist für mich ein sensationelle Zeit, mit der ich überglücklich bin und mir meine gute Laufform dieses Jahr bestätigt...

Die Gesamtzeit von 5:01:52 ist genau die Bestätigung für mein Selbstwertgefühl, die ich brauche, um nach endlosen kalten und nassen, unmotivierten Trainingseinheiten in diesem Winter und Frühjahr mit Vorfreude und Zuversicht am 22. Juni in Nizza beim Ironman an den Start zu gehen!


Aber jetzt wird erst mal gefeiert und die Beine hochgelegt....




 

Montag, 10. Juni 2013

Ein neues Jahr mit neuen Zielen!

Lange, sehr lange hat es gedauert, bis ich mich von der aufregenden und anstrengenden Woche in Hawaii erholt hatte, ich habe die ersten beiden Wochen nur auf dem Sofa gefaulenzt, geschlafen und gefuttert wie ein Scheunendrescher. Die Ehre der ersten Einheit geht an Alex, der mir das mountainbiken näherbrachte, indem er mich den Königstuhl hochjagte und vor allem auch wieder hinunter! ;-) Hier und da ein kleiner Lauf mit Grit, Wolfram und Marco, aber irgendwie streikte das ganze System noch, weder kam rechte Freude auf an der Bewegung und langsam war ich auch. Im November habe ich dann mit dem Schwimmen wieder angefangen, das tat am wenigsten weh und macht im Verein immer viel Spaß.

Auch die Bahn lockte wieder, mit leichten Tempoläufen, aber auch hier die gleiche Erfahrung; während alle frisch und ausgeruht ans Werk gingen, trottelte ich müde hinterher....

Also machte ich nur Dinge, die Spaß machen: ruhige Waldläufe, spinning Kurse, ein bisschen Athletiktraining, schwimmen in verschiedenen Bädern, so lange, bis die Kraft halbwegs wiederkam. Und vor allem die Lust! Schließlich lockten die Wettkampfangebote von allen Seiten, man mußte sich anmelden, viele Rennen, vor allem die Langdistanzen sind schon früh voll. Und da steckte ich auch schon mitten im Dilemma: nochmal eine Langdistanz 2013? Oder ganz "ruhig" mit zweidrei Mitteldistanzen?

Seit mir Christian letztes Jahr im Sommer den link zum Ironman in Nizza geschickt hatte, spukte dieser mir beständig im Kopf herum, schon mal ein gutes Zeichen....Schwimmen im Mittelmeer (kein Massenstart, sondern in Gruppen), eine sehr reizvolle bergige Radstrecke (nur eine große Runde) und den Marathon in vier Schleifen an der Promenade des Anglais entlang...das Ganze bei Sonne und 28°. Wie soll ich sagen: genau mein Ding! Also, angemeldet und das erste Ziel und damit auch das Hauptziel stand fest! Ich freue mich darauf!

Zwei Wochen davor findet die Deutsche Mitteldistanz Meisterschaft im Kraichgau statt, da bin ich natürlich dabei, ebenso eine Olympische Distanz (Tri Pfalz Kaiserslautern) Mitte Mai zur Vorbereitung.

Und da kam doch tatsächlich meine Lauftrainerin mit der Bitte um die Ecke, ich möge doch für die Liga starten nächstes Jahr....okaaaay, viel Ehre, aber auch verdammt schnelle Mädels! Der Respekt ist groß, ich werde mein Bestes geben am 1.5. in Waiblingen (Sprint Distanz) und 20.7. am Schluchsee (Olympische Distanz).

Und so bin ich insgesamt doch ganz gut aus dem Wintertief herausgekommen, habe bereits 2x3 Wochen Belastung plus 1 Woche Entlastung hinter mir, die Wochenumfänge brav gesteigert und schaue nun mit Freude auf die Woche Trainingslager in Fuerteventura: endlich wieder bei angenehmen Temperaturen Rennrad fahren - wird auch langsam Zeit!